In diesem Seminar lesen wir Aristoteles‘ Poetik, in der Aristoteles seine Tragödientheorie entwickelt. Interessanterweise behauptet Aristoteles hier, dass die Tragödiendichtung philosophischer sei als die Geschichtsschreibung. In diesem Seminar werden wir deswegen nicht nur besprechen, was nach Aristoteles eine gute Tragödie ist, sondern auch, was an Tragödien und an Aristoteles’ Tragödientheorie philosophisch ist.
Wir werden also u.a. diskutieren, wie Aristoteles seine philosophische Moralpsychologie innerhalb seiner Tragödientheorie anwendet: Was ist eine Handlung? Warum handeln Menschen wie sie handeln? Warum machen selbst gute Menschen moralisch verwerfliche Fehler? Wie können wir aus Fehlern anderer lernen? Welche Rolle können Tragödien in der moralischen Entwicklung eines Menschen spielen? Wie kann man durch Tragödien Emotionen wecken und welche Emotionen sind einer tragischen Situation angemessen?
Kenntnisse des Altgriechischen sind wünschenswert, aber nicht nötig für die Teilnahme. |