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Thomas Morus, Utopia - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer 5270088
Semester SoSe 2020 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 c.t. wöch 3053 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


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Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt    
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Lo Presti, Roberto , PD Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Klassische Philologie Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   1 - 3 
Master of Education (GYM)  Latein 1. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Master of Education (GYM)  Latein 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Master of Education (ISG)  Latein 1. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   1 - 3 
Master of Education (ISG)  Latein 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   1 - 3 
Master of Education (ISS)  Latein 1. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Master of Education (ISS)  Latein 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Programmstudium-o.Abschl.  Latein Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Programmstud.-o.Ab.Prom.  Klassische Philologie Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Klassische Philologie Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Promotion  Klassische Philologie Hauptfach ( POVersion: 2000 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Diese Übung ist einem sehr faszinierenden und bahnbrechenden Text der Renaissance-Literatur auf Latein gewidmet, und zwar dem 1516 von Thomas Morus veröffentlichten philosophischen Dialog „Utopia“ (Volltitel: De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia), welcher eine ferne ideale Gesellschaft schildert und sich als Gründungstext der literarischen Gattung des utopischen Romanes anbietet. Rahmenhandlung sind die Erzählungen eines Seemannes, der eine Zeit lang bei den Utopiern gelebt haben will. Der Roman beschreibt eine Gesellschaft mit demokratischen Grundzügen, die auf rationalen Gleichheitsgrundsätzen, Arbeitsamkeit und dem Streben nach Bildung basiert. In der Republik ist aller Besitz gemeinschaftlich, Anwälte sind unbekannt und unabwendbare Kriege werden bevorzugt mit ausländischen Söldnern geführt. Der erste Teil des Werks hat eine Rahmenhandlung zum Inhalt, in der Thomas Morus die damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Europas, insbesondere Englands, ausführlich kritisiert. Im zweiten Teil schildert er die Organisation des zukünftigen Staates Utopia und die Lebensverhältnisse seiner Bewohner. Thomas Morus kreierte zwar eine „neue These“; dabei stützt er sich aber auf Platon, Cicero und andere Gelehrte vor ihm. Neueren Forschungsarbeiten zufolge soll es sich bei Morus’ Werk um eine satirische Darstellung handeln, deren Ziel die Herabwürdigung des platonischen Gerechtigkeitsbegriffes ist. Argumentiert wird damit, dass Morus z.B. bezüglich der Idee des Gemeineigentums mehrere Gegenargumente des Aristoteles benutzt, ohne jedoch adäquate Erwiderungen entgegenzusetzen. Ohne Zweifel hat das Werk satirische Momente und enthält einige ironische Brechungen des Utopiegedankens. So beginnt Morus im Vorwort ein ironisches Spiel mit der Frage, ob Utopia wirklich existiert oder bloß eine Fiktion ist. Auch der Name „Utopia“ hat seinen Ursprung in einem dem Text vorangestellten Wortspiel mit den griechischen Bezeichnungen „Outopia“ und „Eutopia“ (übersetzt „Nicht-Ort“ und „glücklicher Ort“), die im Englischen Homophone sind. Die ironische Brechung wird fortgesetzt, indem der Autor selbst namentlich in seinem Roman auftritt und hierbei den skeptischen Dialogpartner des Berichterstatters über Utopia spielt. So hält Morus geschickt alle Argumentationsrichtungen dialogisch in der Schwebe und ermöglicht dem kritischen Leser, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Im Kurs werden wir ausgewählte und besonders bedeutungsvolle Stellen dieses Werkes übersetzen und sprachlich, stilistisch sowie auch literatur- und kulturgeschichtlich kommentieren.

Literatur: George M. Logan, Robert M. Adams, Clarence H. Miller (Hrsg.), Thomas More: Utopia. Cambridge University Press, Cambridge 1995 (kritische Edition des lateinischen Textes und englische Übersetzung); Eberhard Jäckel, Thomas Morus, Utopia. (Lat/Dt), Reclam, Leipzig 2012; Thomas Schölderle, Utopia und Utopie. Thomas Morus, die Geschichte der Utopie und die Kontroverse um ihren Begriff. Nomos, Baden-Baden 2011; Thomas Nipperdey, Die Utopia des Thomas Morus und der Beginn der Neuzeit. In: ders.: Reformation, Revolution, Utopie. Studien zum 16. Jahrhundert. (Kleine Vandenhoeck-Reihe; 1408) Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1975.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin