Der Politische Liberalismus verfolgt das Ziel, Prinzipien politischer und sozialer Gerechtigkeit für plural verfasste Gesellschaften zu entwickeln. Da sich solche Gesellschaften auf keine einende Vorstellung des „guten Lebens“ einigen können, muss ein moralischer Standpunkt in Abstraktion von den unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Perspektiven eingenommen werden. Das Seminar diskutiert diesen Versuch der Normbegründung anhand von John Rawls einflussreicher Theorie der Gerechtigkeit. Im Anschluss daran, kommen feministische, kommunitaristische und radikaldemokratische Kritiken des Politischen Liberalismus zu Wort. Auf ganz unterschiedliche Weise werfen sie dem Politischen Liberalismus vor, die sozialen und politischen Voraussetzungen und Bedingtheiten seiner universalistischen Moralkonzeption zu verkennen. Diese Kritiken sollen im Seminar ihrerseits kritisch überprüft werden.