Die „Transzendentale Deduktion der Kategorien“ ist der interessanteste, am schwierigsten zu verstehende und am meisten diskutierte Abschnitt von Kants Kritik der reinen Vernunft. In ihm versucht Kant zu erklären, wie sich Begriffe, die wir nicht aus der Erfahrung gewonnen haben, wie der der Ursache, der Substanz oder der Notwendigkeit, trotzdem auf wahrgenommene Gegenstände beziehen können. In der Forschung ist nicht nur sehr umstritten, wie Kants Argumentation genau zu verstehen ist (z.B. welche Rolle Kants Annahmen über den Gedanken „Ich denke“ dabei spielen), sondern auch, wie anspruchsvoll sein Beweisziel eigentlich ist (z.B. ob er einen Hume’schen Skeptizismus widerlegen will). Wir wollen in diesem Seminar diese Fragen anhand einer intensiven Lektüre des Kantischen Textes und einiger Rekonstruktionsvorschläge aus der Sekundärliteratur diskutieren.
Kant, Kritik der reinen Vernunft, hg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner