Kommentar |
30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende der kommunistischen Regime scheint „1989“ als freiheitlicher Erinnerungsort in Europa entweder seine grenzüberschreitende Prägekraft und Attraktivität verloren zu haben oder das Ereignis erfährt überraschende Adaptionen durch populistische, antiliberale Bewegungen. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Ringvorlesung dem Umbruch von spät- zu postsozialistischen Gesellschaften Europas, um diesen im Kontext neuester Forschungsergebnisse multiperspektivisch auszuloten. Indem 1989 weniger als Endpunkt denn als Auftakt eine ihrer genauen Bestimmung noch harrenden Entwicklung verstanden wird, sollen zum anderen erweiterte Sichtachsen auf das „Erbe von 1989“ erschlossen und eine Standortbestimmung der „neuen Republik“ vorgenommen werden. |