Kommentar |
Bildende Kunst und ihre Macher*innen haben die Literatur schon immer fasziniert. Doch vor allem im 20. Jahrhundert und in unserer Gegenwart gewinnen die verschiedenen Bild-Künste eine kaum zu überschätzende Bedeutung: Für die Formierung neuartiger Beobachtungsdispositive und Darstellungsformen sind Bezugnahmen von Texten und Filmen auf die Bildenden Künste mitsamt ihren Produktions- und Rezeptionsbedingungen ebenso unverzichtbar wie die Verbindung von Zeichensystemen in visueller Poesie, Bild-Geschichten, Comic Strips etc. Das Seminar wird wesentliche Aspekte dieser mehrfach dimensionierten Beziehungsgeschichten rekonstruieren und vor dem Hintergrund literatur- und kunstgeschichtlicher Entwicklungen analysieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt Konzepten und Modellen (um komplexe Varianten der ästhetischen Kommunikation beschreiben und erklären zu können) sowie der historischen Entwicklung (von Klassik und Romantik bis in unsere spätmodernen Zeiten). Und das wird spannend: Denn die Spannbreite der behandelten Konstellationen reicht von Bildungsgeschichten von Künstler*innen über Inszenierungen des begehrenden Blicks bis zu Vorgängen auf einem intransparenten Kunstmarkt. Auch wenn die Anforderungen an Lektüre und Sichtung nicht zu unterschätzen sind, lohnen sie immer: Aus den Wechselspielen zwischen Literatur und Kunst und ihren ästhetischen Resonanzen lässt sich nahezu alles lernen, was von und über Zeichen und Zeichenhandeln gelernt werden kann. |