Kommentar |
Dieser Kurs richtet sich an alle diejenigen, die zum Wintersemester ein Masterstudium Geschichte beginnen, ohne zuvor einen historischen BA-Abschluss erworben zu haben. Daher ist der Kurs grundsätzlich so aufgebaut, dass einerseits die wichtigsten Grundlagen des Geschichtsstudiums vermittelt werden. Dieses Propädeutikum findet regelmäßig mittwochs statt und führt in die Geschichte des Faches, zentrale Fragen, Methoden und Zugangsweisen ein. Diese Veranstaltung wird ergänzt durch ein Blockseminar, indem das erworbene Wissen praktisch angewandt werden kann. Inhaltlich wird es um die Formen von Gewalt gehen und die Frage, inwiefern, warum und wann sich diese im Laufe des Jahrhunderts veränderten. Welche Kontexte und Umstände spielen für die Einhegung oder Enthegung von Gewalt eine besondere Rolle? Welchen Einfluss hatte der Staat? Welche Bedeutung kam der Entwicklung der Geschlechterverhältnisse zu und welche Folgen hatte die Kolonialisierung für die Präferenz von spezifischen Gewaltformen?
Mit derartigen Fragen wird sich das Blockseminar in zwei Phasen auseinandersetzen: Im ersten Teil des Semesters werden eigenständig Texte gelesen und exzerpiert. Über diese Texte wird in einer ersten Blocksitzung am 29.11. ausführlich diskutiert. Nachdem auf diese Weise ein hinreichendes Wissen sichergestellt ist, werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der zweiten Phase des Semesters in Gruppen mit kleinen empirischen Studien auseinandersetzen, die sie in den Blocksitzungen am 23./24. Januar vorstellen. Obligatorisch ist es daher, sich diese Termine für das Seminar freizuhalten. |
Literatur |
Wilhelm Heitmeyer/John Hagan (Hg.), Internationales Handbuch der Gewaltforschung, Wiesbaden 2002;
Carola Dietze, Die Erfindung des Terrorismus in Europa, Russland und den USA 1858-1866, Hamburg 2016;
Wolfgang J. Mommsen/Gerhard Hirschfeld (Hg.), Sozialprotest, Gewalt, Terror. Gewaltanwendung durch politische und gesellschaftliche Randgruppen im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1982. |