Kommentar |
In dem Seminar werden wir klassische Konzepte der Moral aus verschiedenen Disziplinen kennenlernen (Geschichte, Soziologie, Philosophie), die Debatte darüber in der Kulturanthropologie verfolgen und Forschungsfelder besprechen, in denen mit Moralkonzeptionen analytisch gearbeitet wurde. Dabei wird deutlich werden, dass Moral nicht unbedingt als eine von Alltag getrennte Wertesphäre verstanden werden muss. Der Kurs wird diese Fragen versuchen zu klären:
- Wie wurden in der kulturanthropologischen Fachdebatte Moral und Ethik konzeptioniert und diskutiert?
- Inwiefern sind klassische Konzeptionen von Moral geeignet, Fragestellungen von Geschlecht und Gender zu erforschen?
- Wie wurde Moral in der Ethnologie/ Kulturanthropologie als analytisches Konzept zur Erforschung vergeschlechtlichter Lebenswelten verwendet?
Das Seminar richtet sich primär an Studierende der Bachelorstudiengänge Gender Studies und Europäische Ethnologie. Die Seminarliteratur besteht fast ausschließlich aus Texten in englischer Sprache.
Frei gegeben für Gender Studies. |
Literatur |
Dave, Naisargi N. (2011): Activism as Ethical Practice: Queer Politics in Contemporary India. In: Cultural Dynamics 23 (1), S. 3–20.
Day, Sophie (2007): On the game. Women and sex work. London, Ann Arbor, MI: Pluto Press (Anthropology, culture, and society).
Durkheim, Emile (1986): Einführung in die Moral. In: Hans Bertram (Hg.): Gesellschaftlicher Zwang und moralische Autonomie. 1. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp (Beiträge zur Soziogenese der Handlungsfähigkeit, 450), S. 33–53.
Thompson, E. P. (1971): The Moral Economy of the English Crowd in the Eighteenth Century. In: Past and Present 50 (1), S. 76–136. |