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Was ist Kritik? - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 533642
Semester WiSe 2019/20 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 14:00 bis 18:00 14tgl. 18.10.2019 bis 14.02.2020  3.42 (Besprechungsraum)
Stockwerk: 3. OG


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Pergamonpalais - Georgenstraße 47 (GEO 47)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     25
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Müller-Helle, Katja , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Kunst- und Bildgeschichte Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Inhalt
Kommentar

In seinen Keywords befürchtete der britische Kulturtheoretiker Raymond Williams im Jahr 1976, dass die Praxis der Kritik längst zur „Krittelei“ verkommen sei. Ein Vorwurf, den sich insbesondere die moderne Kunstkritik gefallen lassen musste, der bis heute Kriterienlosigkeit bei ihrer Urteilsfindung vorgeworfen wird. Um der Krittelei-Gefahr zu entgehen, schlug Raymond Williams eine andere Sichtweise auf Kritik vor: „Was immer verstanden werden muss“, schreibt er, „ist die Besonderheit derjenigen Erwiderung, die kein Urteil, sondern eine Praxis ist.“ Die Frage nach der Praxis der Kritik aufnehmend, fragte Michel Foucault 1978 in seinem Vortrag „Qu‘est-ce que la critique?“ nach den Voraussetzungen und der geschichtlichen Herkunft von Kritik im Nachklang der Aufklärung. Judith Butler führte diese Problematik in einer Antwort auf Foucault im Jahr 2000 in Bezug auf institutionalisierte Praktiken, Diskurse und Episteme fort.

War man sich bis vor kurzem noch sicher, dass die Speerspitze kritischer Impulse seit den 1960er Jahren aus einem linkspolitischen Milieu kam, sind die Zuordnungen derzeit in Verwirrung geraten: In einer Zeit, in der Politiker der AfD für sich in Anspruch nehmen, die Avantgarde (Vorreiter) des gesellschaftlichen Werteumbruchs zu sein, muss auch die Vorgeschichte der kritischen Instanzen und Milieus unserer Gesellschaft neu befragt werden.

„Was ist Kritik?“ ist demnach keine pragmatisch zu beantwortende Frage, sondern ein Angebot, in die Debattenkultur, die Geschichte, die Theorie und die Praxis von kritischer Intervention in den Feldern der Kunst-, und Literaturkritik einzusteigen und diese zu historisieren. In drei Schwerpunktfeldern werden Themen zur Geschichte, Theorie und Praxis der Kritik erarbeitet sowie Formate der Kritik (Rezension, Kommentar) im eigenen Schreiben eingeübt.

Literatur

Bürger, Peter (2012): Begriff und Grenzen der Kunstkritik, in: Harry Lehmann (Hg.): Autonome Kunstkritik. Berlin: Kadmos, S. 37-61; Diderot, Denis (1775): Salon von 1775, in: Bassenge, Friedrich (Hg.): Denis Diderot, Ästhetische Schriften, Berlin: Verlag Westberlin 1984, S. 545-563; Jaeggi, Rahel und Tilo Wesche (Hg.) (2009): Was ist Kritik?, Frankfurt: Suhrkamp; Rule, Alix und David Levine (2013): International Art English. Zur Karriere der Pressemitteilung in der Kunstwelt, in: Merkur, Heft 6, S. 516-527; Schlegel, Friedrich: Vom Wesen der Kritik, in: Sascha Michel (Hg.): Texte zur Theorie der Literaturkritik, Stuttgart: Reclam 2008, S. 71-87.

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin