Kommentar |
Crossover, ursprünglich die Mischung verschiedener Musikstile, hat sich seit den 1990er Jahren zu einer stehenden Wendung innerhalb der Kinder- und Jugendliteraturforschung entwickelt. Fassen lässt sich darunter recht basal Literatur, die im Sinne eines Crosswritings an verschiedene Lesergruppen adressiert ist, d.h. abhängig vom jeweiligen Erfahrungs- und Wissensstand auch für Leser unterschiedlichen Alters als anregend erachtet werden kann. Wenngleich immer wieder betont wird, dass es schwierig sei, allgemeingültige inhaltliche, strukturelle oder stilistische Merkmale von Crossover-Texten festzustellen, so lassen doch insbesondere intertextuelle Verweise oder der Gebrauch von Ironie auf ein Spiel mit unterschiedlichem Vorwissen der Rezipienten schließen. Das SE behandelt Texte, die in diesem Sinne zwischen unterschiedlichen Lektürekompetenzen stehen, und fragt dabei schwerpunktmäßig nach intertextuellen Bezügen und ironischen Schreibweisen, aber auch nach den für alle Lesergruppen gemeinsamen Botschaften. Behandelt werden u.a. Texte von Bettina von Arnim, Hans Fallada, Hermann Hesse, Felicitas Hoppe und Urs Widmer. |