Kommentar |
Ausgehend von einer aufmerksamen Lektüre und Analyse von Goethes Iphigenie auf Tauris sollen die Kontexte, in denen der Text steht, erschlossen werden. Dabei wäre anzusetzen bei der Modernität des klassizistischen Stückes, dem philosophisch-konzeptuellen Horizont, den es öffnet, seinem Verhältnis zur antiken Tradition und zu zeitgenössischen Bearbeitungen des Mythos, im Drama, in der bildenden Kunst. Interessant ist eine musiktheatergeschichtliche Parallele. Zur gleichen Zeit, als Goethes Iphigenie auf dem Theater erscheint - in der Prosaversion -, bringt Gluck Iphigenie auf die Opernbühne. Literaturgeschichtlich betrachtet hebt sich das Schauspiel mit dem dramenpoetologischen Rückgriff auf das aristotelische Modell von der „neuen“, shakespearesierenden Dramatik ab, als epochensignifikant erweist es sich durch seine Autonomie. Abschließend wäre nach den Nachwirkungen von Goethes Konzept in späteren Auseinandersetzungen mit dem Mythos zu fragen. |
Literatur |
Goethe: Iphigenie auf Tauris (Prosa- und Versfassung).
Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Folgende Abschnitte: Vorrede; Viertes Buch, VI: Zur Humanität und Religion ist der Mensch gebildet; Dreizehntes Buch; Fünfzehntes Buch, I: Humanität ist der Zweck der Menschennatur ...
Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst.
Euripides: Iphigenie im Lande der Taurer.
Gerhart Hauptmann: Atriden-Tetralogie.
Volker Braun: Iphigenie in Freiheit.
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