Kommentar |
Wie verlaufen die Entwicklungsschritte bei Erwerbsprozessen in der Erst- Zweit- und Fremdsprache und wie beeinflussen sich dabei die verschiedenen Sprachen? Im Seminar setzen wir uns Spracherwerbsverläufen bei mehrsprachigen Sprecher*innen auseinander und diskutieren dabei verschiedene Sichtweisen der gegenseitigen Beeinflussung von Sprachen im Erwerbsprozess (Cummins 1982, Hufeisen 2010). Im Bereich des Fremdsprachenerwerbs wurden kürzlich Deskriptoren für eine inhaltliche Beschreibung von Mehrsprachigkeitskompetenz aufgestellt (GER-Begleitband, Europarat 2018). Im Seminar gehen wir von daher auch der Frage nach, ob dieses Konstrukt auf die lebensweltliche Mehrsprachigkeit übertragen werden kann und/oder wie der Begriff der Mehrsprachigkeitskompetenz zu füllen ist. Die Studierenden führen in Arbeitsgruppen eine Feldforschung zum Seminarthema durch, werten die Ergebnisse aus und präsentieren ihre Studie.
Ziele
Die Studierenden kennen Konzepte zum Mehrsprachigkeitserwerb. Sie sind in der Lage, eine Forschungsfrage zu bearbeiten, Analysen vorzunehmen sowie ihre Untersuchungsmethode kritisch zu reflektieren. |
Literatur |
Cummins, James (1982). Die Schwellenniveau- und Interdependenz-Hypothese: Erklärungen zum Erfolg zweisprachiger Erziehung. In: Swift, James (Hg.), Bilinguale und multikulturelle Erziehung. Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 34–43.
Europarat (2018). Common European Framework of Reference for Languages: Learning, Teaching, Assessment. Companion volume with new descriptors. Online verfügbar unter https://rm.coe.int/cefr-companion-volume-with-new-descriptors-2018/1680787989
Hufeisen, Britta (2010). Theoretische Fundierung multiplen Sprachenlernens – Faktorenmodell 2.0. In B. Hufeisen (Hg.), Mehrsprachigkeitsdidaktik. München: Iudicium (Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, 36), S. 200–208. |