Infolge der globalen Finanzmarktkrise entwickelte sich eine Debatte um die Zukunft des Kapitalismus. Zum einen wird die Verträglichkeit des kapitalistischen Wirtschaftsmodells mit demokratischen Prinzipien (Streeck) oder dem Klimaschutz (Klein) diskutiert. Zum anderen wird behauptet, dass soziale und technische Innovationen profitorientiertes Wirtschaften unterminieren (Rifkin). Eine statische Wirtschaft mit hohen Spar- und geringen Investitionsquoten – trotz Niedrigzinspolitik und „quantitativer Lockerung“ – wird unter dem Schlagwort der „säkularen Stagnation“ auch in der Ökonomie kontrovers diskutiert (Summers, Bernanke, Eichengreen, Krugman). Schon aus demografischen Gründen steuerten wir in eine Welt mit geringem Wachstum – eine Welt, die ohne hinreichende politische Interventionen durch zunehmende Ungleichheit gekennzeichnet sei (Piketty).
In diesem Seminar erschließen wir uns zunächst mithilfe der Klassiker der Politischen Ökonomie die ideengeschichtlichen Grundlagen der marktwirtschaftlich-kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Im nächsten Schritt befassen wir uns mit aktuellen Problembeschreibungen und Krisenbefunden und evaluieren „postkapitalistische“ Entwürfe wie die „Postwachstumsökonomie“ und die „Sharing Economy“ kritisch. |