Kommentar |
Seit Mitte der 2000er Jahre wird unter dem Schlagwort „science diplomacy“ eine stärkere Verschränkung von Wissenschaft und politischen Außenbeziehungen gefordert und programmatisch von unterschiedlichsten Organisationen umgesetzt; die hierbei aufgerufenen Zweck-Mittel-Beziehungen sind in ihrer Mannigfaltigkeit denkwürdig: nicht nur soll Außenpolitik genutzt werden, um wissenschaftliche Kooperationen und Wettbewerb zu fördern. Auch soll Wissenschaft als alternative Form einer Außenpolitik bzw. das "Image" einer nachgesagt universellen Wissenschaft für eine neue Außenpolitik genutzt werden. Und drittens soll Außenpolitik selbst verstärkt auf wissenschaftliche Expertise zurückgreifen. In diesem Seminar wird „science diplomacy“ als ein soziales Phänomen diskutiert: Neben konkreten empirischen Fallrekonstruktionen – basierend auf aktueller eigener Forschung – werden für fallspezifischen Interpretation Texte aus den Internationalen Beziehungen (als Teilgebiet der Politikwissenschaft) sowie aus der Wissenschaftsforschung besprochen. |