Kommentar |
Obs! Im Fachteil Kulturwissenschaft in Modul 11 bzw. 12 ist entweder dieser Kurs oder der Parallelkurs bei Ralph Tuchtenhagen oder Paul Greiner zu belegen!
Der Erste Weltkrieg war eine Zeitenwende für ganz Europa. In manchen Regionen führte er nicht nur zur politischen Neuordnung bereits bestehender, sondern zur Entstehung völlig neuer Staaten – manchmal sogar ohne die zuvor gefasste Absicht, überhaupt einen neuen Staat zu gründen. Der Ostseeraum ist dafür ein interessantes Beispiel, weil hier einerseits revolutionäre Bewegungen in den Kaiserreichen Deutschland und Russland entstanden, andererseits die Neutralität der skandinavischen Staaten durch internationale Nachkriegsverpflichtungen auf die Probe gestellt wurde, drittens aber völlig neue Staaten auf der politischen Karte erschienen oder wiedererschienen - das aus den Trümmern des Deutschen und Russländischen Reiches auftauchende Polen und Litauen etwa, aber auch die Bruchstücke des alten Zareneiches: Finnland, Estland und Lettland.
Studierende der Geschichtswissenschaften sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Skandinavische und ostseefinnische Sprachkenntnisse sind nicht unbedingt von Nöten.
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Literatur |
Einführende Literatur: Karsten Brüggemann/Joachim Tauber: Die Phase der Staatsgründungen und der Unabhängigkeitskriege, in: Karsten Brüggemann, Ralph Tuchtenhagen, Anja Wilhelmi (Hgg.): Das Baltikum. Geschichte einer europäischen Region, Stuttgart 2019, Kap. 2.1. Lazar Fleishman, Amir Weiner (Hgg.): War, revolution and governance: the Baltic countries in the twentieth century, Boston/Mass. 2018. Göran Rystad: In quest of trade and security: the Baltic in power politics, 1500-1990, Bd. 2: 1890-1990, Lund 1995. |