Wie entstand eigentlich die Staatsgrenze zwischen Dänemark und Deutschland? Was haben Grenzen mit Identität zu tun? Wie lässt sich die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in verschiedenen skandinavischen Ländern erklären? Was sind Grenzen überhaupt? Und wer – for fanden – braucht eigentlich einen 70 Kilometer langen Wildschweinzaun? In diesem Vertiefungskurs werden wir uns anhand dieser (oder anderer) Beispiele aus der jüngeren Geschichte und Gegenwart Nordeuropas mit dem komplexen und vielgestaltigen Phänomen der Grenze auseinandersetzen.
Als Grundlage vermittelt die erste Semesterhälfte einige der zentralen Konzepte und Analysetools der „border studies“, die sich in den vergangenen Jahrzehnten als multidisziplinäres Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen Geographie, Geistes- und Sozialwissenschaften etabliert haben. In der zweiten Hälfte nutzen die Teilnehmenden ihr neu erworbenes theoretisches Know-How, um anhand eines selbstgewählten Themas (in Kleingruppen oder alleine) exemplarisch zu erarbeiten, wie Grenzen geschaffen, von sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Akteur*innen verhandelt, künstlerisch verarbeitet, überschritten, genutzt, verändert oder zerstört werden.
Die Ergebnisse der verschieden Projekte sollen abschließend in Form einer (Poster-)Ausstellung oder studentischen Konferenz präsentiert werden.
Im Verlauf des Semesters sind außerdem ein Ausstellungs- und/oder Theaterbesuch und die Teilnahme an der feierlichen Abendveranstaltung zur NI-Konferenz GRENZ\RAUM (anlässlich des 100. Jahrestags der Volksabstimmung zur dänisch-deutschen Grenze) geplant.
Obs! Im Fachteil Kulturwissenschaft in Modul 11 bzw. 12 ist entweder dieser Kurs oder einer der Parallelkurse bei Ralph Tuchtenhagen zu belegen!
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