Kommentar |
Elektronische Klangmaschinen, hier verstanden als modulare Analogsynthesizer seit den 1960er Jahren, sind aufgrund ihrer Programmierbarkeit Theoriedinge besonderer Art: einerseits bilden sie etablierte Theorien und Praxen ab, andererseits bringen sie neue Theorien und Praxen hervor. Sie eröffnen einen epistemologisch aufschlussreichen Blick auf ästhetische Sachverhalte (oder Grundentscheidungen), die ab etwa 1700 in Musikinstrumenten festverbaut wurden (z.B. temperierte Stimmungen). Im Rahmen des Seminars werden wir ein kleines Set an Synthie-Schaltungen aus den 1970ern kennenlernen, die wir zum Ausgangspunkt nehmen, diese ästhetischen Grundentscheidungen in ihren historischen Theoriedingen und Theorien kennenzulernen und um sie als Ausdruck oder Manifestation von Strukturen zu begreifen. Ziel soll es sein, solche kulturtechnische Herangehensweise fruchtbar in die eigene Forschungspraxis zu integrieren. |