Alle zwei Jahre verdoppeln sich die Leistungen unserer Rechner, Datenspeicher, Hard- und Software. Durch diese digitale Revolution, die sich mit exponentiellem Wachstum ausbreitet und damit weit wirkmächtiger werden dürfte als die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert, wird sich unser Leben in allen Bereichen ändern: Internetgiganten wie Google werden mächtiger als Staaten; die Belange des Datenschutzes sind kaum noch durchsetzbar und erfordern völlig neue Denkansätze; die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich verschwimmen; geistige Arbeit könnte bald vollautomatisiert stattfinden; ganze Wirtschaftszweige werden auf einen Schlag obsolet; neue Formen des Wirtschaftens entstehen (z.B. die sharing economy, wie sie exemplarisch von AirBnB vorexerziert wird). Wir werden anhand von Themen, die den TeilnehmerInnen unter den Näglen brennen, einen besorgten Blick auf diese dramatische Entwicklung werfen und darüber diskutieren, welche gesetzlichen und ethischen Normen im Umgang mit der digitalen Revolution angemessen wären.
Teilnahmevoraussetzung: Mit diesem Seminar möchte ich zum ersten Male in meinem akademischen Unterricht eine strikte No-Gadget-Policy ausprobieren. Rechner, Mobiltelephone und andere Maschinchen werden während des gesamten Semesters nur in Taschen sowie im Flugmodus (oder ausgeschaltet) zugelassen. Nur wer sich auf dieses Selbstexperiment einzulassen bereit ist, darf an den Seminarsitzungen teilnehmen – wir werden das Experiment am Ende des Semesters evaluieren.