Es ist eine "ziemlich sonderbare Tatsache, dass etwas so Persönliches und Subjektives wie unser Schönheitssinn uns nicht nur dabei hilft, physikalische Theorien zu erfinden, sondern auch deren Gültigkeit zu beurteilen" – so der Physik-Nobelpreisträger Steven Weinberg. Aber bedeuten Schönheit und Ästhetik innerhalb der Physik überhaupt dasselbe wie außerhalb? Allerdings; um das zu begründen, werden in der Vorlesung Äpfel mit Birnen verglichen: Schöne Theorien mit herrlichen Bildern, ästhetische Experimente mit starken Gedichten, tollen Filmen, großer Musik. Obwohl Schönheit nicht überall exakt dasselbe ist, gehen die Ähnlichkeiten in allen diesen Bereichen verblüffend weit. Unser Sinn für Ästhetik ist alles andere bloß subjektiv – gerade deshalb, weil er in der Naturwissenschaft so zielsicher funktioniert. Warum er das tut, ist ein bislang ungelöstes Rätsel.
Die Vorlesung setzt keine Fachkenntnisse voraus und ist offen für HörerInnen aller Fakultäten.