Kommentar |
1996 lösten Samuel Huntingtons Hypothesen vom „Clash of Civilizations“ eine breite, bis heute anhaltende Diskussion aus. Er behauptete, dass es im 21. Jahrhundert zu Konflikten zwischen verschiedenen „Kulturräumen“, insbesondere der „westlichen Zivilisation“ mit dem „islamischen Kulturraum“ kommen würde. Trotz vielfacher Kritik an seinen Thesen, ist die Vorstellung von einem fundamentalen Gegensatz zwischen Christentum und Islam politisch überaus wirkmächtig. Vor diesem Hintergrund will das Seminar sich auf die Spurensuche nach den historischen Verflechtungen zwischen den beiden Religionen machen: Vom Zusammenleben von Muslimen und Christen seit dem 8. Jahrhundert in Al-Andalus als einer Blütezeit von Wissenschaft, Philosophie, Literatur und Kunst über die wechselvolle Geschichte der Kreuzzüge bis hin zu Biographien von Grenzgängern wie Leo Africanus verfolgt das Seminar die Spuren des mal friedlichen, mal gewaltvollen Verhältnisses zwischen den beiden monotheistischen Religionen bis in die Gegenwart hinein.
Wegen des Dies Academicus beginnt das Seminar erst am 15. April!! |