Kommentar |
Seit jeher waren Europäer von Indien fasziniert. Sie suchten dort beispielsweise nach Verbündeten, Gewürzen und Reichtum, glaubten paradiesische Wunder oder grausame Monster zu erkennen, erwarteten weise Menschen oder ignorante Heiden mit seltsamen Riten. Den teils sehr widersprüchlichen Indienwahrnehmungen seit dem 18. Jahrhundert wird sich das Seminar widmen. Der Fokus wird dabei auf deutsch- und englischsprachigen Briefen, Berichten und Reisebeschreibungen von Indienreisenden liegen. Zu fragen wäre etwa nach den Reisemotivationen und Lebensumständen, nach den Interessenlagen verschiedener Personen und sozialer Gruppen, nach Konstanten und Änderungen in den Indienbildern und nach der Rezeption und Weiterverarbeitung der Berichte in Europa wie in Indien. |
Literatur |
Gita Dharampal-Frick: Indien im Spiegel deutscher Quellen der frühen Neuzeit (1500-1750). Studien zu einer interkulturellen Konstellation, Tübingen 1994,
Jürgen Osterhammel: Die Entzauberung Asiens. Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert, München 2010,
Suzanne L. Marchand: German Orientalism in the Age of Empire. Religion, Race and Scholarship, Washington D.C. 2010. |