Kommentar |
Wissenschaft, das heißt Objektivität, Werturteilsfreiheit, Universalismus, Unvoreingenommenheit, politische Neutralität und viele gute Sachen mehr – so beschreibt es die Wissenschaft zumindest gerne selbst. Diese Selbstbeschreibung wird aus sehr unterschiedlichen Richtungen aber auch immer wieder in Zweifel gezogen. Nicht nur verfehle Wissenschaft systematisch die eigenen Ideale, sondern die Formulierung dieser Ideale diene im schlimmsten Fall selbst nur dazu, eine partikulare, voreingenommene und machtdurchzogene wissenschaftliche Praxis zu verdecken. Das Seminar widmet sich der Kritik an Wissenschaft, die aus rassismuskritischen, postkolonialen, ideologiekritischen und feministischen Perspektiven erhoben wird und die sich gegen eine Vielzahl wissenschaftlicher Praktiken, wie z.B. die universitäre Lehre, das wissenschaftliche Publizieren und Zitieren, oder die empirische Forschungspraxis richtet. Ziel des Seminars soll es damit sein, diverse Perspektiven auf Wissenschaft kennenzulernen und somit das Potenzial von Wissenschaftsforschung zu nutzen, die eigene wissenschaftliche Praxis (kritisch) zu reflektieren. |