Kommentar |
Im Kontext einer europäisch-ethnologischen Perspektive gilt Europa und auch das heute geläufige Format der Europäischen Union nicht als gegeben, sondern als ein fortwährend durch viele Prozesse und Akteure hergestelltes, von vielen Seiten umkämpftes, gefährdetes und herausgefordertes politisches und kulturelles Projekt. Europa ist permanent "in the making" - was sich gerade im Moment seiner derzeitigen Krisen deutlich zeigt. Wie aber wird Europa historisch und gegenwärtig gemacht? Wer ist daran wie und wo beteiligt? Welche machtvollen Prozesse verbinden Europa mit 'der Welt'? Welche Geschichten und Narrative Europas gehen in die heutige Politik der Europäischen Union ein, welche Globalgeschichten fordern sie heraus?
Das Seminar vermittelt wesentliche Positionen, Entwicklungen, Hintergründe und aktuelle Debatten einer europäisch-ethnologischen kritischen Europäisierungsforschung. Diese setzt vor allem an postkolonialen Perspektiven einer weltweiten Verflechtungsgeschichte an, die Europa sowohl als Produzentin wie auch als Produkt globaler Machtverhältnisse immer wieder neu hervorbringt. |