Kommentar |
Die Apokalyptik, also die „begründete und eindeutig formulierte Erwartung des Endes der ganzen Welt als eines bald hereinbrechenden Ereignisses in Raum und Zeit“ (Volker Leppin), ist ein zentraler Modus der vormodernen Zukunftsaneignung – mit einer Reihe von Konsequenzen und Implikationen etwa für Politik oder Wissenschaft. Das Mittelalter bildete einige grundlegende endzeitliche Denkfiguren aus, die z.B. im Rahmen der Kirchenreform-Debatten eine große Rolle spielten. Während auch die Reformation und die ihr folgende Konfessionalisierung von einem hohen Maß an endzeitlicher Erwartung begleitet wurden, veränderte sich in der zweiten Hälfte der frühen Neuzeit das Nachdenken und Sprechen über das Weltende. In der Auseinandersetzung mit Quellentexten zum apokalyptischem Denken zwischen 15. und 18. Jahrhundert soll nach Geschichtsvorstellungen, übergreifenden theologischen Konzeptionen, sozialen Trägerschichten, politischen Funktionen etc. der Apokalyptik gefragt werden. |
Literatur |
Smolinsky, Heribert, Apokalyptik und Chiliasmus im Hochmittelalter und der Frühen Neuzeit. Beobachtungen zur Ideengeschichte, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 20 (2001), 13-26 |