NS-Landwirtschaft. Geschichte, Forschung, Utopie - Detailseite

Die nationalsozialistische Landwirtschaft und Ernährungspolitik zeichneten sich einerseits durch romantisierte Vorstellungen des Bauerntums und durch eine partielle Hinwendung zur ökologischen Produktion aus. Auf der anderen Seite war die NS-Landwirtschaft und –Ernährungspolitik aufs engste mit Konzentrationslagern, Zwangsarbeit, und Vernichtungspolitik verknüpft. Unter dem Dach der „Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ (DVA) wurden landwirtschaftliche Versuche in Konzentrationslagern durchgeführt und Häftlinge zur Mitarbeit gezwungen. Die landwirtschaftliche Ausbeutung der besetzten Ostgebiete nahm das millionenfache Sterben von Zivilisten in Kauf.

Die Übung widmet sich diesem breiten Themenspektrum und untersucht einerseits die rassistischen und auf Vernichtung ausgelegten Komponenten der NS-Landwirtschaft und –Ernährungspolitik. Andererseits werden auch die Ernährungsforschung sowie die Kontinuitäten „grüner“ Landwirtschaft (z.B. Demeter) nach 1945 in den Blick genommen.

Gerhard, Gesine, Food as a Weapon. Agricultural Sciences and the Building of a Greater German Empire, in: Food, Culture and Society 14, 3 (2011): 335-351.

Jacobeit, Wolfgang / Kopke, Christoph: Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im KZ. Die Güter der „Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ der SS von 1939 bis 1949, Berlin 2002

Radkau, Joachim / Uekötter, Frank (Hg.), Naturschutz und Nationalsozialismus, Frankfurt am Main u.a. 2003.