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Forschungskolloquium zum Kulturgutschutzgesetz - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Kolloquium Veranstaltungsnummer 10835
Semester WiSe 2017/18 SWS 1
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 17:00 Einzel am 18.10.2017 326 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


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Bebel2 Kommode - Bebelplatz 2 (BE 2)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
       
Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel am 24.11.2017          
Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel am 19.01.2018          
Fr. 14:00 bis 18:00 Einzel am 09.02.2018          
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Elmenhorst, Lucas , Dr.
Schmidt-Thomé, Bertold
Strobl, Henrike , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Staatsex./ 1.Jurist.Prfg.  Rechtswissenschaft Hauptfach ( POVersion: 2008 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Juristische Fakultät
Inhalt
Kommentar

Die weit bis in die Zeitungsfeuilletons ausgetragene Diskussion um das am 6. August 2016 in Kraft getretene neue Kulturgutschutzgesetz (KGSG) war von einer für Gesetzesinitiativen ungewohnten Emotionalität gekennzeichnet. Das KGSG soll den Abwanderungsschutz stärken und der Bekämpfung des weltweiten illegalen Handels mit Kulturgut dienen. Dabei vereint das Gesetz – ohne einen zwingenden inneren Konnex – Fragen der Rückgabe von illegal verbrachtem Kulturgut und des Abwanderungsschutzes. Während weitgehend Einigkeit herrscht über die Notwendigkeit, gegen den illegalen Handel mit Kulturgut verstärkt vorzugehen und unrechtmäßig eingeführte Kulturgüter an die Herkunftsländer zurückzugeben, verstummt bis heute die bereits im Gesetzgebungsverfahren geäußerte deutliche Kritik seitens des Kunsthandels an den Vorschriften des Abwanderungsschutzes und den neu geregelten Sorgfaltspflichten nicht. In manchen Gebieten, wie etwa dem Handel mit Antiken oder hochpreisigen Spitzenwerken der Klassischen Moderne, führen die neuen Vorgaben praktisch zu einem Erliegen des Kunsthandels in Deutschland.

Auch ein Jahr nach dem Inkrafttreten bleiben die vom Gesetz eingeschlagenen Wege pro­blematisch und grundsätzliche Fragen ungelöst. Dies sind nur beispielhaft aber nicht abschließend die Frage der Beweislast im Rahmen der Stichtagsregelungen des § 32 KGSG, die Frage, ob und ggf. in welchem Umfang die bisherige Rechtsprechung zum KultgSchG 1955 auf das KGSG übertragbar ist, bis hin zu grundsätzlichen Fragen des Datenschutzes oder der Verfassungsmäßigkeit einzelner Neuregelungen.

Die wissenschaftliche Diskussion um das KGSG steht noch am Anfang. Die bisher veröffentlichte juristische Literatur ist überschaubar. Rechtsprechung zum KGSG liegt erst vereinzelt vor.

Daher haben wir bewusst das Format des Forschungskolloquiums gewählt. Anders als in klassischen Seminaren werden die Studierenden die Themenstellungen und Fragen für ihre Vorträge und Essays in enger Abstimmung gemeinsam und mit den Lehrenden entwickeln. Im Sinne einer prozessualen Arbeitsweise als „work in progress“ werden sie den Stand ihrer Forschungsergebnisse auf den Sitzungen vorstellen und Fragen und Lösungsvorschläge in der gemeinsamen Diskussion schärfen, um dann mit diesen Erkenntnissen weiterzuarbeiten bis zur nächsten Sitzung.

Das Forschungskolloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Forscher mit einem Interesse an kulturpolitischen und kunstrechtlichen Fragestellungen. Ziel des Kolloquiums ist es, Problemfälle bei der Anwendung des KGSG zu identifizieren und praxistaugliche Lösungsansätze zu entwickeln. Gerade jetzt, wo es zu vielen Punkten noch keine oder eine uneinheitliche Anwendungspraxis gibt, und einige Probleme erst noch zu identifizieren sind, bietet das KGSG Forschern ein breites, hoch aktuelles Themenfeld mit viel Gestaltungsspielraum.

Literatur

BKM, Das Kulturgutschutzgesetz – Handreichung für die Praxis, 2017 (kostenfrei über BKM zu beziehen oder online auf www.bundesregierung.de)
Elmenhorst/Heimann, Die Neuregelungen des Kulturgutschutzrechts. Überblick über die Grundstrukturen des KGSG, NJW 2015, 3398
Elmenhorst/Wiese, KGSG, Kommentar, 2018 (erscheint voraus. Januar 2018)
Fechner, Quo vadis Kulturgüterschutz?, JZ 2014, 237
Strobl, Sorgfaltspflichten im KGSG: Herausforderungen für die Praxis, NJOZ 2017, 810
Strobl, Die Bedeutung des neuen KGSG für Handel und Museen, DS 2016, 101
Sturm, Aspekte der Novellierung des Kulturgutschutzes aus Sicht des Kunsthandels und der Sammler, KUR 2016, 73
von Cube, Ist das Kunst oder kann das weg?, NJW 2017, 787
Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesungszeit online bereitgestellt.

Bemerkung

Die Vorbesprechung findet am 18.10.17 statt (siehe Ausweisung erster Termin). Die weiteren Termine finden bei dtb rechtsanwälte, Am Kupfergraben 4, 10117 Berlin statt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin