Kommentar |
Der Hauptzweck des Seminars ist es, die TeilnehmerInnen auf ihre Abschlussarbeiten im Bereich der Frühen Neuzeit und Sattelzeit vorzubereiten. Die Nutzung von Ego-Dokumenten als Quelle sowie die Chancen und methodischen Probleme, die sich daraus ergeben, dienen als Klammer, die eine gemeinsame Diskussionsgrundlage bieten soll. Dabei wird der Begriff der Ego-Dokumente oder "Selbstzeugnisse" sehr breit gefasst: In Anlehnung an die intensive Forschungsdiskussion zum Konzept schließen wir auch solche Zeugnisse wie etwa Gerichtsprotokolle ein, in denen Personen gezwungenermaßen über sich und ihr Leben Auskunft geben und diese Selbstauskünfte uns auch nur über die Verschriftlichung durch andere überliefert sind. Im Allgemeinen finden wir uns mit der Quellengattung im Bereich von eher akteurszentrierten und v.a. mikrogeschichtlichen Ansätzen, doch mit dem Blick auf das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft (beides einigermaßen anachronistische Begriffe für weite Teile der Frühen Neuzeit, die wir demnach als analytische Begriffe schärfen müssen) wollen wir auch die großen Fragen nach den Verbindungen zwischen Mikro und Makro angehen. Insgesamt soll das Seminar sehr offen nach den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen gestaltet werden, die möglichst schon mit konkreten Vorstellungen zu ihren Arbeiten kommen sollten. |