Kommentar |
Die "Bewegung des 4. Mai" bezeichnet eine Periode der tiefgreifenden ideologischen, kulturellen und sprachlichen Erneuerungen im China des frühen 20. Jahrhunderts. Im Zuge dieser Bewegung wurde ein neuer literarischer Kanon etabliert, dessen Werke sich sprachlich an der nordchinesischen Umgangssprache orientierten. Inhaltlich war die Literatur u.a. von einer radikalen Abkehr von den intellektuellen Traditionen Chinas geprägt. Aus kultureller Sicht war die "4.-Mai-Bewegung" eine intensive Auseinandersetzung mit Ideologien und Theorien aus dem Westen, die China häufig über Japan erreichten. Wer waren die wichtigsten Protagonisten dieser Bewegung? Für welche Literatur stehen sie? Welche Rolle haben Übersetzungen im kulturellen Erneuerungsprozess gespielt? Wie hat sich die "4.-Mai-Bewegung" in Taiwan, Hongkong und Singapur ausgewirkt? Welchen Stellenwert hat die Bewegung heute? Diese und andere Fragen sind Gegenstand des Seminars. |