Kommentar |
Seit Beginn der abendländischen Geschichte gibt es Texte über die Liebe. Mal diente sie als philosophischer Pfad zur Erkenntnis des Wahren und Schönen, mal als Medium zur Kontemplation Gottes. Sie fungierte als Antrieb ritterlichen Wettstreits und avancierte schließlich zum romantischen Eheideal, das bis in die Gegenwart hinein unsere geschlechtsspezifischen Beziehungsvorstellungen bestimmt. Aktuell wird die Liebe als konsumierbares Gut, als sexuelle Performance und Ausdruck kapitalistischer Marktlogik diskursiviert, wird entzifferbar als Teil eines kulturell erworbenen (vergeschlechtlichten, klassenspezifischen, ethnisierten) Habitus – auch wenn die Sehnsucht nach Erlösung u. Transzendenz im modernen Liebesdiskurs weiterhin mitschwingt. In diesem Seminar verfolgen wir die verschiedenen Pfade einer Kulturgeschichte der Liebe anhand ausgewählter Texte, Bilder und Medien von der Antike bis in die Gegenwart.
Start am 23. Oktober! |