Kommentar |
„Es ist eine Zumutung sondergleichen, die an jeden, der das Problem einer christlichen Ethik auch nur zu Gesicht bekommen will, gestellt werden muß, die Zumutung nämlich, die beiden Fragen, welche ihn überhaupt zur Beschäftigung mit dem ethischen Problem führen: ‚wie werde ich gut?‘ und ‚wie tue ich etwas Gutes‘ von vornherein als der Sache unangemessen aufzugeben, und statt dessen die ganz andere, von jenen beiden unendlich verschiedene Frage nach dem Willen Gottes zu stellen.“ (DBW 6, 31)
Mit diesem Satz beginnt Dietrich Bonhoeffers Fragment „Christus, die Wirklichkeit und das Gute“, mit dem die rekonstruierte Manuskriptanordnung von 1992 seine (unvollendet gebliebene) Ethik beginnen lässt. Wie Dietrich Bonhoeffer diese Zumutung versteht, wie er sich dieser Zumutung stellt und was sich aus Bonhoeffers Fragmenten zur „Ethik“ heute lernen lässt, erkunden und diskutieren wir in der Übung. Dazu werden wir vor allem Bonhoeffers eigene Texte lesen und diese in ihren zeit- und ideengeschichtlichen Kontext einordnen. Ziel der Übung ist, ein Verständnis der Grundgedanken in Bonhoeffers Ethik-Fragmenten entwickelt zu haben.
Da wir große Teile der Ethik Bonhoeffers lesen werden, lohnt die Anschaffung des Buches, das mittlerweile sowohl als Taschenbuch als auch antiquarisch erhältlich ist. Bitte beachten Sie, dass wir mit der Ausgabe von 1992 (Dietrich Bonhoeffer Werke, Bd. 6) arbeiten werden – und nicht mit einer der früheren Manuskriptanordnungen (1949, 1963). |