Kommentar |
Das Semiar möchte die Figur des “konsumistischen Selbst” erkunden und kritische wie affirmative Theorien des Konsums sowie deren filmische Verarbeitungen diskutieren. Während etwa Norbert Bolz das “konsumistische Manifest” ausruft und darin eine Art “atheistische Religion” sieht, welche die Menschen von aggressivem Verhalten abhalte, nimmt Zygmunt Baumann an, dass sich Menschen angesichts eines rasant um sich greifenden Konsumismus wechselseitig nur noch als Produkte wahrnehmen und behandeln können. Kaufsucht und Kleptomanie werden geschlechtsspezifisch pathologiesiert, Werbung sexualisiert, Liebe konsumiert. Andere kritisieren den Konsummarkt, weil er unerbittlich über das Drinnen und Draußen der modernen, (post)kolonialen Gesellschaften entscheide. Nicht zuletzt gelten ökologische Katastrophen und weltweite Armut als Folgen des ungebremsten Konsums.
Einführende Lektüre:
Zygmunt Baumann, Leben als Konsum, Hamburg 2009
Sigfried Kracauer, Die Angestellten, 1930 |