Das antike Olympia: Kult, Wettbewerb, Ideal - Detailseite

Das antike Olympia fasziniert. Als gesamtgriechisches Heiligtum bildete Olympia einen kulturellen Orientierungspunkt für ein ansonsten in unzählige politische Einheiten zersplittertes Griechentum. Die berühmten, alle vier Jahre stattfindenden Wettkämpfe stellten ein eigenes Feld der Bewährung dar, auf dem man polisübergreifendes Prestige erringen konnte. Gleichzeitig erlebte Olympia mit der olympischen Bewegung der Neuzeit ein beachtliches Nachleben, das nicht ohne Folgen für die Wahrnehmung und Verklärung der Antike blieb.

Die Übung möchte einerseits das antike Olympia untersuchen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Archaik und Frühklassik liegen soll. Dabei werden nebst der literarischen Überlieferung auch Inschriften und das reiche archäologische Material ausgewertet. Andererseits wird sich die Übung aus rezeptionsgeschichtlicher Perspektive der modernen Olympiabewegung widmen und insbesondere darauf schauen, wie das von dieser Bewegung geförderte Idealbild des zweckfreien Sports auf die Wahrnehmung der Antike zurückgewirkt hat.

Paul Christesen & Donald G. Kyle (Hrsg.), A Companion to Sport and Spectacle in Greek and Roman Antiquity, Malden, Oxford etc. 2014; Ulrich Sinn, Das antike Olympia. Götter, Spiel und Kunst, München 2004 (3. Aufl.); David C. Young, The Olympic Myth of Greek Amateur Athletics, Chicago 1984.