Jede Kunstform basiert auf Medien, deren Möglichkeiten und Beschränkungen, die bei ansteigender Komplexität der Kunstform zunehmend selbst reflektiert und thematisiert werden.
Die Oper, als historisch plurimediale Kunstform, erhöht die Komplexität der medialen Möglichkeiten und damit auch die Chancen und Schwierigkeiten einer Reflexion der medialen a priori. Im besten Falle ermöglicht sie eine wechselseitige Beobachtung von Medien durch und mit Medien als Topographie ihrer eigenen Bedingungen im transitorischen Raum der Szene.
Das Seminar ist ein Versuch sich aus medien- und musikwissenschaftlicher Perspektive den unterschiedlichen medialen Bedingungen und Konstellationen der Oper anzunähern.
Historische Schwerpunkte sind dabei die Entstehung der Oper als mediale Kunstform, ihre Eskalation als Gesamtkunstwerksvision mit und um Richard Wagner und die Neuverhandlung der Kunstform im Angesicht der Inkorporation und Reflexionen der medialen Revolutionen des 20. Jahrhunderts.
Diskussionsgrundlage des Seminars sind Opern u.a. von Monteverdi, Wagner, Debussy, Weill, Nono und Neuwirth. |