Kommentar |
Die Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen ist die Grundbedingung jeder Gesellschaft. Rohstoffe sind dabei immer beides: Gegenstand gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung und ein Geschäft. Wie zukünftige Ernten, vorhandene Eisenerz- oder Erdölvorkommen berechnet werden, welche Ressourcen als knapp gelten und wie Rohstoffe gehandelt werden, hat sich über die Zeit immer wieder verändert. Ziel dieses Seminars ist es, in einer globalen Perspektive »Hotspots« der Ressourcenökonomie seit ca. 1800 zu beleuchten, um ausgehend von der historischen Entwicklung ein Verständnis der gegenwärtigen Ressourcen- und Rohstoffdiskussion zu erlangen. Im Zentrum stehen die Akteure des Wissens: Staatswissenschaftler, Regierungsbehörden, global agierende Handelsfirmen, Kolonialisten, Statistiker, Geologen und Spekulanten – sie alle hatten ihr je eigenes Interesse am »Naturkapital« der Welt und prägten in einem bestimmten techno-wissenschaftlichen und geopolitischen Kontext die globale Ressourcenbewirtschaftung.
Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, Texte zu lesen und zu diskutieren. Mit qualitativen Methoden – Archivrecherche, Interview, Feldforschung – erarbeiten die Seminarteilnehmer_innen in einer zweiten Phase eine eigene Ressourcen- bzw. Rohstoffgeschichte. Das Seminar kann als Übung in kritischem Denken, Reportage und Wissenschaftsjournalismus verstanden werden.
Das Seminar wird als Blockseminar an folgenden drei Samstagen durchgeführt.
Samstag, 30.04.2016, 10-18 Samstag, 28.05.2016, 10-18 Samstag, 18.06.2016, 10-18 |