Kommentar |
1941 postuliert der Begründer einer Disziplin, die treudeutsch "Regelungstechnik" heißt, eine Forderung, die aus seiner Disziplin erwachsen soll:
Dieser totalitäre Regelungsanspruch überrascht, korrespondiert aber mit einer Bemerkung Heideggers, der in seinem 1966 geführten und erst 1976 veröffentlichten Interview die "Kybernetik" zur Nachfolgerin seiner eigenen Königsdisziplin hochorakelt. Kybernetik, in ihrer Ausprägung als von Norbert Wiener begründete Wissenschaft, wurde in der Folge tatsächlich so etwas wie eine echte Mode, die allerdings spätestens in den 1980ern wieder verebbte und erst Jahre später in Medien- und Kulturwissenschaft als komplexes Paradigma wiederentdeckt wurde.
Der Kurs versucht sich an einer Bestandsaufnahme und Diskussion einiger unterschiedlicher Iterationen kybernetischen Denkens von Watts Fliehkraftregler bis hin zu aktuellen Entwicklungen wie Big Data. Dabei soll versucht werden Kontinuitäten und Brüche in einem Denken offenzulegen, das sich technisch, soziologisch und biologisch implementieren lässt und dessen Aktualität – unausgesprochen – offensichtlich scheint. |