Kommentar |
Alle Gesellschaften Europas hatten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts den Herausforderungen zu stellen, die durch Industrialisierung, die Eingliederung in die expansiven Dynamiken eines sich ausweitenden Kapitalismus, die „umstürzlerischen“ Ideen von gesellschaftlicher Gleichheit oder den zunehmend effizienteren Interventionen eines immer bürokratischeren Staatswesens vorangetrieben wurden. Und keine Gesellschaft war in der Lage, einen „optimalen Weg“ zu wählen.
Dies gilt auch für das Osmanische Reich und das Habsburgerreich, die (eingebettet in größere europäische Zusammenhänge und mit einem gewissen Fokus auf die Balkanregionen) im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung stehen. In dieser Lehrveranstaltung wird diskutiert, wie sich die oben genannten Prozesse auf Staat, gesellschaftliche Verhältnisse und den Alltag der Menschen in diesen multi-konfessionellen, vielsprachigen und vielerorts auch noch lange sehr stark „ständisch“ polarisierten Imperien auswirkten. Mit welchen Konsequenzen vollzog sich eigentlich der „Aufbruch in die Moderne“? Wie erfuhren ganz konkret damals die Menschen diese „Moderne“? |