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„Die beweglichste und mannigfachste aller Formen“. Sonatensatz und sonata principle in Theorie und Praxis - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53445
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 16:00 bis 19:00 wöch 501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 

Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( POVersion: 2007 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Was aus dem heutigen Schulunterricht als die wohl differenzierteste, aber auch am genauesten regulierte musikalische Form jedem geläufig sein dürfte, galt schon Adolf Bernhard Marx 1845 beim Versuch, sie in einem modellhaften Ablauf zu fassen, doch zugleich als «die beweglichste und mannigfachste aller Formen»: Die «Sonatenhauptsatzform» oder «Sonatensatzform» (unter diesen Namen allerdings erst Hermann Grabner 1924 bzw. Guido Adler 1930) trägt in der gesamten Geschichte ihrer theoretischen Beschreibung die dialektische Spannung zwischen Regel und Übertretung, Norm und Abweichung, Idealtypus und individuellem Kunstwerk aus. In der jüngeren Formtheorie ist das Pendel dabei vermehrt in Richtung einer Pluralität von Modellen ausgeschlagen, (man beachte den provokativen Plural in Charles Rosens Titel Sonata Forms), so dass schließlich das Sonaten-Modell durch ein «sonata principle» (James Webster) liquidiert und die Abweichung als «deformation» (James Hepokoski / Warren Darcy) selbst zum Normalfall wird, dessen Regularität sich an statistischer Häufigkeit bemisst.

Die kompositorische Praxis, so scheint es, ist derweil von der ihr ohnehin hinterherhinkenden Theoriebildung der Formenlehre lange Zeit weitgehend unbeeindruckt geblieben. Sie mit den ihr jeweils zeitgenössischen Versuchen theoretischer Beschreibung zu konfrontieren und dabei den geschichtlichen Wandel in Theorie und Praxis zumindest in Schlaglichtern nachzuverfolgen, ist Gegenstand des Seminars. Dabei sind – den Anforderungen eines Masterseminars entsprechend – große Werkkorpora und umfangreiche Texte lesend und hörend zu durchmessen: Kompositionen von Haydn bis mindestens Mahler, Texte von Koch bis in die Gegenwart. Innerhalb dieses weiten Feldes ist eine Schwerpunktsetzung je nach Interesse der Teilnehmenden selbstverständlich möglich.

Literatur

Literatur zur Einführung:

  • Thomas Schmidt-Beste, Die Sonate. Geschichte, Formen, Ästhetik (= Bärenreiter Studienbücher Musik 5), Kassel u. a. 2006.
  • Hans-Joachim Hinrichsen, Art. «Sonatenform, Sonatenhauptsatzform», in: Handwörterbuch der musikalischen Terminologie, 25. Auslieferung (Frühjahr 1997), 20 Seiten; online frei zugänglich unter: http://www.sim.spk-berlin.de/static/hmt/HMT_SIM_Sonatenform_Volltext.pdf.
  • Charles Rosen, Sonata Forms, New York u. a. 1980.
  • James Hepokoski / Warren Darcy, Elements of Sonata Theory. Norms, Types, and Deformations in the Late Eighteenth-Century Sonata, Oxford 2006.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin