Kommentar |
Viele Labels wurden von der Wissenschaft bereits verwendet, um die DDR zu charakterisieren. Während sie in den Medien häufig pauschal als Unrechtsstaat bezeichnet wird, haben Historiker sie in den letzten zwei Jahrzehnten als Fürsorgediktatur (Jarausch), Konsensdiktatur (Sabrow), Erziehungsdiktatur (Wolle), moderne Diktatur (Kocka) und als partizipatorische Diktatur (Fulbrook) beschrieben. Diese Bezeichnungen resultieren zumeist aus dem spezifischen methodischen, zeitlichen und thematischen Zugang des jeweiligen Forschungsprojektes. Das Seminar möchte sich daher der DDR-Geschichte aus verschiedenen Perspektiven nähern, um die genannten Begriffe diskutieren und weitere Zugänge – wie zum Beispiel die transnationale Geschichte oder die Konsumgeschichte – auf ihre Anwendbarkeit überprüfen zu können.
Grundkenntnisse der DDR-Geschichte sowie die Fähigkeit, englische Texte zu lesen, werden vorausgesetzt. |
Literatur |
Andrew Port, The Banalities of East German Historiography, in: ders./Mary Fulbrook (Hg.), Becoming East German. Socialist Structure and Sensibilities after Hitler, New York/Oxford 2013, S. 1-30.
Thomas Lindenberger, Ist die DDR ausgeforscht? Phasen, Trends und ein optimistischer Ausblick, in: APuZ, 24-26/2014, S. 27-32, Online unter: http://www.bpb.de/apuz/185600/ist-die-ddr-ausgeforscht-phasen-trends-und-ein-optimistischer-ausblick?p=all |