Kommentar |
Venedig war im 15. und 16. Jahrhundert eines der wichtigsten Kunstzentren Italiens und hat die europäische Malereigeschichte nachhaltig geprägt. Das Seminar wird sich ausführlich mit Hauptwerken der venezianischen Malerei auseinandersetzen, mit Bellini, Tizian, Veronese und Tintoretto, ebenso aber einen breiteren Blick auf die weniger prominenten Künstler*innen der zweiten Reihe werfen. Im Zentrum der Betrachtungen stehen Fragen zu neuen Bildgattungen und Bildideen der Renaissance, die in Venedig (weiter)entwickelt und europaweit rezipiert wurden. Zur Verortung dieser venezianischen Bildkonzepte werden ausgewählte Vergleiche mit anderen Kunstzentren Italiens und nördlich der Alpen angestellt. Von großer Bedeutung sind insbesondere die zeitgenössischen Diskurse in Kunsttheorie und -kritik, die sich mit der Gegenüberstellung von disegno und colore befassen sowie mit der Antikenrezeption und damit verbundenen Geschichtskonzepten. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars soll auf politischen und kulturellen Kontexten liegen, da die Bilder Aufgaben der politischen Repräsentation sowie der Kommunikation kultureller Selbst- und Fremdbilder übernahmen. Auf diese Weise soll ein Verständnis wesentlicher Aspekte der Kunst der venezianischen Renaissance, deren Nachleben bis heute anhält, erarbeitet werden. |
Literatur |
Huse, Norbert / Wolters, Wolfgang, Venedig. Die Kunst der Renaissance. Architektur, Skulptur, Malerei 1460 - 1590, München 1996; Sciré Nepi, Giovanna (u.a.) Malerei in Venedig, München 2003. |