Kommentar |
Stellen Sie sich eine junge Frau vor, die ein stay at home girlfriend sein möchte. Einen Arbeiter:innensohn, der sich für eine Ausbildung entscheidet, weil er meint, dass ein Studium nicht zu ihm passt. Oder eine Person, die viel Zeit und Geld in ihr Äußeres investiert, um einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. In diesem Seminar werden wir uns mit Literatur beschäftigen, die derartige Phänomene pejorativ als Formen von ‚Ideologie‘ oder als ‚adaptive Präferenzen‘ beschreibt: Wünsche und Vorstellungen werden an Gegebenheiten angepasst, die von Herrschaftsstrukturen geprägt sind. Aber was, wenn überhaupt etwas, macht diese Entscheidungen schlecht? Und droht ihre Beschreibung als ‚ideologisch‘, den Handelnden ihre Autonomie abzusprechen? Zu diesen und weiteren im Seminar entwickelten Fragen wird am Ende des Semesters eine Diskussionsveranstaltung mit Serene Khader stattfinden. Zudem kann 27. Juni der Workshop Ideology des Centre for Social Critique besucht werden. Der Kurs setzt die Bereitschaft voraus, englischsprachige Texte zu lesen. |