Maria ist die Heilige schlechthin. Der Mutter Jesu Christi kommt jedoch anfangs überraschend wenig Aufmerksamkeit zu. Erst ein Text aus dem 2. Jahrhundert erzählt aus ihrem Leben und hebt ihre Jungfräulichkeit, die göttliche Empfängnis und leibliche Mutterschaft hervor. Es müssen jedoch weitere Jahrhunderte vergehen, bis Maria in den Fokus der Frömmigkeit gerät. Erst im Spätmittelalter entfaltet sich ihre multiple Identität als neue Eva, Braut Christi, Himmelskönigin, Tocher Zions, Fürbitterin, Schild oder Schutzmantel. Bildwerke versinnbildlichen jede dieser Varianten, überlagern sie und verleihen der Marienfrömmigkeit besondere Akzente. Sie eröffnen Verständniswelten, die theologische Debatten widerspiegeln, reflektieren und unterlaufen. Dieses Verhältnis von Kunst, Theologie und Frömmigkeit steht im Zentrum des Seminars. Es beschäftigt sich mit unterschiedlichsten Mariendarstellungen, ihren Entstehungskontexten, Funktionen und Bedeutungsschichten.
Mündliche Prüfung: Mittwoch, 23. Juli 2025 - Freitag, 25. Juli 2025
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