Interuniversitäres Oberseminar: Religionspädagogik mit Martha Nussbaum - Detailseite

Martha Nussbaum hat sich in ihren philosophischen Schriften nicht ausdrücklich mit Fragen religiöser Bildung befasst. Jedoch enthält ihr Werk anregende Impulse für die Fundierung religiöser Bildung unter den Bedingungen gesellschaftlicher Pluralisierung und Fraktionierung. Das gilt für ihren einflussreichen Befähigungsansatz ebenso wie für ihre Theorie politischer Emotionen. Zudem hat Nussbaum in mehreren Anläufen an ambitioniertes Bildungsprogramm vorgelegt und sich profiliert mit der religionspolitischen Kernfrage der Religionsfreiheit befasst. Das Oberseminar geht davon aus, dass die religionspädagogische Anschlussfähigkeit ihrer Philosophie besonders hervortritt, wenn man diese Grundstränge ihres Denkens zusammenführt und in ihren Wechselbezügen reflektiert. Diese These soll an ausgewählten Ausschnitten aus religionspädagogisch einschlägigen Publikationen ihres Spätwerks kritisch überprüft und diskutiert werden.

(jeweils in Ausschnitten): Martha C. Nussbaum,
Nicht für den Profit! Warum Demokratie Bildung braucht, Überlingen 2012;
Die neue religiöse Intoleranz. Ein Ausweg aus der Politik der Angst, Darmstadt 2014;
Politische Emotionen. Warum Liebe für Gerechtigkeit wichtig ist, Frankfurt a.M. 2014;
Fähigkeiten schaffen. Neue Wege zur Verbesserung menschlicher Lebensqualität. Freiburg 2015.

Das Oberseminar findet am 31.05./01.06.2023 an der Universität Halle statt. Es richtet sich an eingeladene Studierende, Promovierende und Habilitierende der HU Berlin sowie der Universitäten Halle-Wittenberg und Rostock.