Kommentar |
Dass ein antiker Römer Gedichte an seine Geliebte schrieb, war nicht ungewöhnlich. Dass er darin aber die Rolle eines unsterblich Verliebten einnimmt, der sich einer Frau (domina) zu ewiger Treue verpflichtet fühlt, die sich ihm gegenüber wiederum als hartherzig, launisch und auch treulos zeigt, so dass er mitunter nächtelang an ihrer Tür vergeblich um Einlass bitten muss, war damals sicher nicht die Regel und dürfte für großes Aufsehen gesorgt haben. Ovid gehörte zu diesen sogenannten Liebeselegikern. In den Amores stellt er seine Liebesabenteuer mit einer gewissen Corinna dar. Im Kurs wird es vor allem darum gehen, wie er zum einen die von der Tradition vorgegebenen literarischen Muster übernimmt, zum anderen aber auch kreativ mit ihnen spielt.
Textausgabe: P. Ovidi Nasonis Amores, Medicamina Faciei, Ars Amatoria, Remedia Amoris, ed. E. J. KENNEY, 2. Auflage, Oxford 1994, verbesserter Nachdruck 1995 (u.ö.) Einführende Literatur: U. SCHMITZER, Ovid, 2. Aufl., Hildesheim 2011; K. VOLK, Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012; N. HOLZBERG, Die römische Liebeselegie. Eine Einführung, 6. Auflage, Darmstadt 2015 |
Bemerkung |
Zu dieser Veranstaltung wird ergänzend ein dreitägiger Workshop angeboten, der die fachspezifischen Grundlagen des Wissenschaftlichen Schreibens vermittelt. Die Studienpunkte können über "Vertiefung/Schwerpunktbildung", Modul 11, bzw. "Praxisorientierung", Modul 12, abgerechnet werden. |