Kommentar |
Hesiods Lehrgedicht über das, was man als Landbesitzer tun und wie man sich verhalten muss, entstanden in Boiotien um 700 v. Chr., steht für uns am Anfang der Vermittlung expliziten Wissens im archaischen Griechenland. Die weisheitlichen Ratschläge und die Vermittlung landwirtschaftlichen Wissens verbinden sich hier mit der Erzählung von einem Erbschaftsstreit mit seinem Bruder Perses, mit Mythologischem (Prometheus und Pandora, die Zeitalter), der ersten griechischen Fabel und mit viel Moralischem. Seitdem neuerdings die Rezeption nahöstlichen Wissens in Griechenland verstärkt Interesse findet, ist Hesiod ins Zentrum dieser Diskussion gerückt. Wir wollen versuchen, den Text ganz zu lesen. Falls Zeit bleibt, werden wir uns auch damit beschäftigen.
Text: F. Solmsen, Hesiodi Theogonia Opera et dies Scutum. Fragmenta selecta edd. R. Merkelbach & M.L. West, 3. Aufl. Oxford 1990. Kommentare: M.L. West, Hesiod, Works and Days, 1978. Einführende Literatur: H. Fränkel, Wege und Formen frühgriechischen Denkens, 2. Aufl., München 1960, 316ff.; J. Strauss Clay, Hesiod’s Cosmos, Cambridge 2003; J.P. Vernant, “Hesiod’s Myth of the Races: An Essay in Structural Analysis”, in: Myth and Thought among the Greeks, London 1983, 3-32 (orig. Paris 1965); M.L. West, The East Face of Helicon. West Asiatic Elements in Greek Poetry and Myth, Oxford 1997, ch. 6 (Hesiod); F. Zeitlin, “Signifying Difference: The Case of Hesiod's Pandora.” in: Playing the Other. Gender and Society in Classical Greek Literature, Chicago 1996. |