Gruppe 1 (Ohlendorf): "Forensik meets Neuro: Persönlichkeit auf Abwegen"
In diesem Vertiefungsseminar nehmen wir gemeinsam die Randbereiche der Psychologie unter die Lupe. Dabei liegt der Fokus auf der Betrachtung von psychologischen Prozessen und neuronalen Mechanismen, die menschliche Handlungen in Bezug auf forensisch relevantes Verhalten beeinflussen. In welcher Form müssen bspw. Impulskontrolle, Empathie und Emotionsregulation (etc.) über- oder unterentwickelt sein, um in der Gesellschaft als nicht mehr akzeptabel wahrgenommen zu werden? Welche Faktoren liegen diesem Phänomen zugrunde? Wie entsteht dieser Zustand? Und welche Erkenntnisse können uns dabei unterstützen, dieses Phänomen besser zu verstehen? Das Seminar kombiniert Theorien mit neuropsychologische Forschungsartikeln, Diskussionen und Präsentationen, um den Studierenden ein tiefgreifendes Verständnis der neurowissenschaftlichen Grundlagen jener Konzeptualisierungen in ihren Extrema zu vermitteln. Ziel ist es die ausgewählten Kerngebiete in ihrer Tiefe und Komplexität näher kennen zu lernen sowie aktuelle Forschungsergebnisse besser zu verstehen und einzuordnen.
Info: dieses Seminar entspricht dem gleichnamigen Seminar aus M17 des Vergangenen Semesters. Um Wiederholungen zu vermeiden, wären die alternativen Seminare des M16 zu empfehlen, wenn dieses Seminar im M17 bereits belegt wurde.
Gruppe 2 (Jawinski): "Verhaltensgenetik"
Das menschliche Verhalten wird sowohl im alltäglichen Leben als auch im klinischen Kontext wesentlich von genetischen Faktoren beeinflusst. In den letzten zehn Jahren hat die Wissenschaft im Bereich der „Complex Trait Genetics“ rasante Fortschritte bei der Identifizierung genetischer Regionen gemacht, die an der Entstehung psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie, Bipolaren Störungen und Depression beteiligt sind. Zeitgleich wurden große Biobanken mit Datensätzen der neuronalen Bildgebung (EEG, MRI, DTI) errichtet, mit deren Hilfe die biologischen Wirkmechanismen genauer untersucht werden können. Im Seminar werden wir am Beispiel von aktuellen Studien die Grundlagen und Prinzipien der Verhaltensgenetik kennenlernen, von traditionellen Zwillingsstudien über Kandidatengen-Ansätze bis hin zu Genomweiten Assoziationsanalysen. Anhand öffentlich verfügbarer Datensätze soll Ihnen die Möglichkeit gegeben werden, praktische Kenntnisse bei der Berechnung von Erblichkeiten und genetischen Korrelationen psychologisch relevanter Merkmale zu sammeln. Ziel des Seminars ist es, Sie mit aktuellen methodischen Ansätzen der Verhaltensgenetik, Bioinformatik und neuronalen Bildgebung vertraut zu machen. Dabei sollen Sie befähigt werden, empirische Befunde kritisch zu diskutieren sowie Herausforderungen und Chancen für die psychologische Forschung abzuleiten.
Gruppe 3 (Baum): "EEG / neurowiss. Methoden"
Gruppe 4 (Baum): "EEG / neurowiss. Methoden"
Gruppe 5 (Rossi): "Neurokognitive Entwicklung"
Die neurokognitive Entwicklung umfasst die neuronalen Grundlagen unterschiedlicher kognitiver Funktionen im Kindes- und Jugendalter. Ziel dieses Seminars ist es neuronale Strukturen und Mechanismen kennenzulernen, welche primär mit den neurowissenschaftlichen Methoden der Elektroenzephalographie, der funktionellen Magnetresonanztomographie und der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie gemessen wurden. Auf der Basis neurowissenschaftlicher Studien sollen kognitive Funktionen wie die akustische und visuelle Verarbeitung, die Aufmerksamkeit, die Exekutivfunktionen, der Spracherwerb, die Zahlenverarbeitung sowie die Lernfähigkeit diskutiert werden. Das Seminar umfasst unter anderem auch eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen neurowissenschaftlichen Methoden. Leistungsnachweise werden über aktive Teilnahme und Arbeitsaufträge erbracht.
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