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Frauenbewegungen in der DDR und der Wendezeit (Projektstudium 2. Teil) - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Projektseminar Veranstaltungsnummer 53971
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 10:00 bis 12:00 wöch 05.11.2020 bis 25.02.2021      findet statt     18
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Lembke, Ulrike, Professorin, Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Geschl.stud./Gender Stud. Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Geschl.stud./Gender Stud. Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien
Inhalt
Kommentar

Zum Thema des Seminars

Im "Winter der Anarchie" 1989/90 trat eine laute, veränderungsfreudige und vielfältige DDR-Frauenbewegung an die Öffentlichkeit und forderte Teilhabe an politischen Umwälzungen und die Entwicklung eines demokratischen, feministischen und antirassistischen Sozialismus.

In der DDR selbst waren emanzipatorische Frauenbewegungen weniger sichtbar. Zum einen gab es staatlich organisierte Frauenverbände mit Alleinvertretungsanspruch, zum anderen waren feministische Frauen häufig aktiv in Friedens- oder Umweltbewegungen, Bürgerrechts- und Menschenrechtsgruppen und brachten dort feministische Themen ein. Bekannt, sicht- und hörbar wurden aber "Frauen für den Frieden", auch wenn die Stasi beharrlich annahm, es müsse ein männlicher Mastermind hinter dieser Bewegung stecken, sowie einige Protagonistinnen oppositioneller Gruppen. Andere Frauen- und Lesbengruppen arbeiteten in kirchlichen oder privaten Räumen, um staatliche Repressionen zu vermeiden.

Im Herbst 1989 bildete sich in Küchen, Kirchen und auf der Straße innerhalb weniger Wochen eine Frauenbewegung, welche den DFD (Demokratischen Frauenbund Deutschlands) als staatlich organisierte Vertretung aller Fraueninteressen delegitimierte und lautstark Anspruch auf Mitgestaltung politischer Prozesse und Veränderungen erhob. Am 11. Oktober 1989 gründete sich aus verschiedenen Frauengruppen und Zusammenhängen die Gruppe lila offensive mit dem Ziel, sich in die politischen Umbruchprozesse aus Frauensicht einzumischen. Sie trug maßgeblich zur Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes am 3. Dezember 1989 bei, der feministische Perspektive am Runden Tisch einbrachte, sich bei den unabhängigen DDR-Frauenbewegungen und der kurzen Frauenbewegung der Wendezeit gingen dann ganz unterschiedliche Wege.

Projektstudium: Ablauf und methodische Zugriffe

Im Mittelpunkt des Projektstudiums steht das forschende Lernen. Die Teilnehmenden des Seminars entwickeln eine eigene Forschungsfrage, an der sie über zwei Semester mit geeigneten Methoden und begleitet von mehreren Feedback- und Reflexions-Runden arbeiten.

Das Sommersemester dient der Themenfindung, der Entwicklung der Fragestellung, dem Erlernen von geeigneten Methoden und der Erstellung eines Exposés. Um uns Originalquellen zu erschließen, werden wir unter Begleitung einer* Historikerein* zwei einschlägige Archive (GrauZone und FFBIZ) besuchen und eine Einführung in Archivarbeit erhalten. Außerdem wird das Digitale Deutsche Frauenarchiv seine Arbeit vorstellen und wir werden mit Zeitzeuginnen* ins Gespräch kommen. Daneben sollen Exposés entstehen, welche über Forschungsstand, Fragestellung, Gegenstand, Materialien und Methoden der individuellen Forschungsprojekte informieren.

Im Wintersemester stehen die (interne) Präsentation des Forschungsprojekts, die Reflektion des Forschungsprozesses und die Erstellung einer endgültigen Projektpräsentation im Mittelpunkt. Auf Grundlage des Exposés entsteht ein Forschungsmanuskript, welches im Seminar präsentiert und diskutiert wird. Die nach einer Reflexionsphase erstellten finalen Ergebnisse des Projektstudiums können unterschiedlich ausgestaltet sein und als Publikation, Blogbeitrag, öffentliche Veranstaltung oder Ausstellung einen über das Seminar hinaus sichtbaren Beitrag zum Forschungsfeld leisten.

Bemerkung

Das Seminar ist zweisemestrig, der zweite Teil findet im WiSe 20/21 statt.

Voraussetzung für die Teilnahme am Projektstudium sind der Abschluss von Modul 1 und 2 des Master Gender Studies sowie die aktive Semianrteilnahme in beiden Semestern.

Die Zahl der Seminarteilnehmenden ist auf 18 Personen beschränkt.

 

Das Seminar findet statt in Kooperation mit dem DDF (Digitales Deutsches Frauenarchiv), dem FFBIZ - Archiv Berlin und dem Archiv GrauZone bei der Robert-Havemann-Gesellschaft.

 

 

 

Besonderheiten des Seminars in digitaler Form

Die derzeitigen Rahmenbedingungen sind für ein Archivseminar eine Herausforderung. Das Seminar findet dennoch statt, wobei uns die kooperierenden Archive unterstützen werden. In den ersten Wochen werden wir uns vor allem auf eine grobe Einführung in die Thematik und Methoden der Archivarbeit und die Möglichkeit von Interviews mit Zeitzeug*innen konzentrieren sowie auf die Entwicklung von wissenschaftlichen Fragestellungen und möglichen eigenen Projekten. Da wir die Archive vorerst nicht besuchen können, werden die Archivar*innen in Online-Formaten zu uns kommen; ebenso Zeitzeug*innen und Expert*innen. Sollten die Archive auch im Spätsommer / Herbst weiterhin nicht zugänglich sein, werden wir auch diese Herausforderung gemeinsam stemmen. Das Projektseminar wird im Interesse der Teilnehmenden bis zum Abschluss durchgeführt werden, auch wenn wir vielleicht einige inhaltliche oder methodische Anpassungen im Laufe des Seminars vornehmen müssen.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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