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Fornaldarsögur - Altnordische Trashliteratur zwischen Fantasy, Rape Culture und Queerness - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vertiefungskurse Veranstaltungsnummer 5230026A
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 18:00 wöch   Rösli findet statt     32
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Rösli, Lukas, Professor
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Skandinavistik/Nordeuropa Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Skandinavistik/Nordeuropa Monobachelor ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Skandinavistik/Nordeuropa Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Science  Skandinavistik/Nordeuropa Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Nordeuropa-Institut
Inhalt
Kommentar

Was geschieht, wenn die alleine regierende Königin von einem dahergelaufenen Helden zum Verzicht ihrer Macht gezwungen wird? Wieso dienen in der Literatur Trolle* und Ries*innen als Folien für sexuelle Gewaltfantasien? Und ist Fantasy-Literatur wirklich nur trivialer Schund, der zur Affirmation der patriarchalen, heteronormativen Gesellschaftsstruktur dient?

Den Fornaldarsögur Norðrlanda („Sagas aus der Frühgeschichte Skandinaviens“) wurde lange Zeit unterstellt, dass sie eine Form der altnordischen Trashliteratur seien. Aufgrund ihrer phantastischen Erzählwelten, die eine pseudo-historische Vorzeit abzubilden vorgeben, wurden die Fornaldarsögur lange von der Philologie als Schundliteratur abgetan, trotz oder vielleicht gerade aufgrund ihrer hohen Popularität im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit.

Im Seminar werden wir mehrere Fornaldarsögur lesen und deren Inhalt hinsichtlich der Frage nach der Bewertung von Literatur und ihrem kulturellen Einfluss diskutieren: Was ist gute oder schlechte, hohe oder niedrige Literatur? Welchen Einfluss haben literarische Texte auf die Gesellschaft und wie beeinflusst die Gesellschaft die Literatur im Gegenzug selbst? Können die Fornaldarsögur als Utopie oder Dystopie mit sozialkritischem Anteil gelesen werden? Sind Trolle* in den Fornaldarsögur ein Ausdruck vormoderner Queerness und hat die Figur der meykóngr eine protofeministische Funktion? Wird in den Fornaldarsögur Misogynie und sexuelle Gewalt verherrlicht oder werden solche Themen im Sinne einer Subversion behandelt? Und welche sozialen Normen werden diskursiv gesetzt, wenn diese literarischen Welten über unzählige Handschriften auf eine große Anzahl Rezipient*innen treffen.

Das Seminar soll uns dazu dienen, die Fornaldarsögur nicht bloß als literarische Gattung zu behandeln, sondern die darin vorkommenden fantastischen Welten als Bezugspunkte für die diese Welten schöpfende und rezipierende Kultur zu betrachten.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin