Kommentar |
Der Kurs wird im Rahmen des E-Masters Skandinavistik und Fennistik angeboten.
Pest ("der schwarze Tod"), Lepra, Typhus, Cholera, Syphilis, Tuberkulose ("Schwindsucht"), Polio, Grippe (u.a. die "russische" 1889–90, die "spanische" 1918–19 und die "asiatische" 1957–58), AIDS und aktuell Covid-19: Infektiöse, lebensbedrohliche und epidemische Krankheiten wie diese haben auch in skandinavischer Literatur und Kino immer wieder ihren Niederschlag gefunden. In diesem Oberseminar soll es vor allem um die kulturelle Codierung von Krankheiten und ihrer (vermeintlichen) Herkunft gehen: Wie werden der Prozess der Ansteckung, wie werden Bakterien und Viren in den Texten und Filmen metaphorisiert? Was für Auswirkungen haben die Krankheiten auf Vorstellung von körperlicher Autonomie und sozialem Zusammenhalt? Welche Rolle spielen hierbei Parameter wie Geschlecht, Ethnizität oder allgemeiner das Eigene und das Fremde? Und schließlich: Inwiefern ist der spezifisch ästhetischen Verhandlung von Epidemien und Ansteckung auch eine autoreflexive Dimension zu eigen (apropos solcher Metaphern wie 'Kinoepidemie' oder 'Lesevirus')? Welche erzählgenerative Funktion haben Seuchen und Epidemien?
Das Oberseminar richtet sich vor allem an Master-Studierende in der Skandinavistik. BA-Studierende der Skandinavistik im fortgeschrittenen Semester können nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Dr. Schröder gegebenenfalls ebenfalls teilnehmen.
– Gute Lesekenntnisse der skandinavischen Sprachen sind Voraussetzung für die Teilnahme. –
Feste Meeting-Zeiten: Mi 12:00–13:30 Uhr (Zoom) Der Kurs findet online via ZOOM statt, evtl. auch (nach Rücksprache mit den Teilnehmenden) in geblockter Form. |