Kommentar |
Das Ende des 19. Jahrhunderts war eine Zeit des Aufbruchs – auch und insbesondere für Frauen. Die Umwälzungen innerhalb der Gesellschaft bedeuteten vielfach veränderte Lebensbedingungen, was neue Herausforderungen aber auch neue Möglichkeiten schuf. Tradierte Geschlechterrollen und das Konzept der Ehe wurden hinterfragt, es formierte sich die Frauenbewegung bis hin zum Konzept der sogenannten „Neuen Frau“. In diesem Seminar wollen wir gemeinsam das literarische Schaffen dieser Zeit erkunden, vor allem um und nach der Jahrhundertwende: welche Konzepte von Weiblichkeit entwerfen die Autorinnen selbst in ihren Texten? Wie gehen sie mit tradierten Geschlechterrollen um? Wie blicken sie auf ihr eigenes künstlerisches Schaffen und Schreiben? Welche neuen Gedanken und Konzepte entstehen in dieser Zeit? Welche gesellschaftlichen Kontexte beeinflussen diesen Prozess?
Das Seminar ist als Forschungsseminar angelegt: nach einer Einführung zum historischen Kontext werden zunächst in Kleingruppen Texte ausgewählt und vorbereitet, die wir dann in den folgenden Sitzungen gemeinsam diskutieren. Voraussetzungen sind die Neugier auf das Themenfeld und die Bereitschaft, eigene Fragen und Ideen einzubringen, um den Erkenntnisprozess gemeinsam zu gestalten. |