Kommentar |
Ziel dieses Kurses ist es, die durch die Studienordnungen kaum belohnte Beschäftigung mit griechischer Metrik wiederzubeleben. Es kann einem intelligenten Menschen ja nicht genügen, bloß Strichelchen in den Text einzutragen und irgendwie durch die Silben zu stolpern oder in neutraler Artikulation über sie hinweg zu huschen. Daher sollen die sprachwissenschaftlichen Grundlagen der Metrik, deren konfliktreiche Interpretationsgeschichte und die aktuellen Tendenzen der Metrikforschung knapp skizziert werden, ehe im praktischen Teil die analysierende und rezitierende Lektüre erprobt wird. Ausgehend von einem vertieften Verständnis von Hexameter und Trimeter sollen die Strukturen der äolischen Lyrik und auch der Chorlyrik besprochen, analysiert und geübt werden.
Literatur: R. KANNICHT, Griechische Metrik, in: H.-G. NESSELRATH (Hrsg.), Einführung in die griechische Philologie, Stuttgart und Leipzig 1997, 343-362; B. GENTILI, L. LOMIENTO, Metrica e ritmica. Storia delle forme poetiche nella Grecia antica, Mailand 2003; M. van RAALTE, Rhythm and Metre. Towards a Systematic Description of Stichic Verse, Assen/Maastricht 1986; C.J.M. SICKING, Griechische Verslehre, HbdA II 4, München 1993; M.L. WEST, Greek Metre, Oxford 1982. – Ausgewählte Materialien werden bereitgestellt. |